Der Gleichklang-Blog

August 1, 2010

Die Liebe hat viele Farben

Filed under: Gleichklang-Dating, Liebe & Partnerschaft — Gleichklang.de @ 2:17 pm

Liebe hat verschiedene Gesichte

Liebe hat verschiedene Gesichter

Muss es beim ersten Daten funken? Muss man sich verlieben? Gehört zu einer Beziehung Sex? Müssen Partner treu sein? Können Freunde Partner werden? Ist man eifersüchtig, wenn man sich liebt? Kann man Liebe auch pragmatisch betrachten? Ist der Partner der beste Freund? Gehört zur Liebe das Leiden? Opfert sich auf, wer liebt? Kann man auch zu Dritt oder zu Viert sich gegenseitig lieben? Ist die Liebe wie ein Spiel? Bindet sich, wer liebt?…

Unzählige weitere Fragen könnten gestellt werden. Die gemeinsame Antwort ist – das zeigen auch psychologische Untersuchungen – dass es keine eindeutige Antwort gibt. Denn Liebe ist für jeden anders, sie entzieht sich einer eindeutigen Definition, sie schillert in verschiedenen Farben, die zwischen den Personen, aber auch innerhalb eines individuellen Lebenslaufes, wechseln mögen. „The Colors of Love“ nannte der Psychologe John Lee sein Buch 1973, welches auch in der Zwischenzeit nichts an seiner Aktualität verloren hat.

Versteht man aber die Vielgestaltigkeit der Liebe und ihre möglichen Farben und Schattierungen, kann es leichter gelingen, eine Form der Liebe für sich selbst zu finden, mit der man glücklich wird. Und nicht wenige verändern ihre Farbe oder stellen sie neu ein, wenn sie erst erkannt haben, dass es nicht die eine allein wahre und für jeden verbindliche Form der Liebe gibt.

Folgen wir dem Psychologen Lee so unterscheiden wir beispielsweise zwischen Romantischer Liebe, Besitzergreifender Liebe, Spielerischer Liebe, Freundschaftlicher Liebe, Pragmatischer Liebe und Altruistischer Liebe.

Die romantische Liebe betont die Intensität der Gefühle und der auch körperlich-sexuellen Anziehung. Doch so schön sie ist, wenn man sie erstrebt und gefunden hat, so können auch Beziehungen ohne jede Sexualität ebenso schön sein. Auch gilt: Desto schöner die Romantik, desto schmerzvoller die Ernüchterung, wenn nicht weitere Aspekte abgesehen von Gefühlsintensität und körperlicher Zuneigung hinzutreten.

Die besitzergreifende Liebe betont das Sich-Besitzen, mag ein Gefühl von besonderer Intimität und Zusammengehörigkeit bedingen, aber auch verzehrende Eifersucht und Leid.

Ganz anders die spielerische Liebe, die alles nicht so ernst nimmt, für die Liebe mehr ein dauerhafter Flirt als eine feste Bindung darstellt.

Betont die romantische Liebe körperliche Intimität und Leidenschaft, setzt die freundschaftliche Liebe die Akzente auf Sympathie, Zuwendung, sich verstehen. Der Partner oder die Partnerin als bester Freund oder Freundin. Nähe, die nicht als leidenschaftlich erlebt wird und doch ebenso Liebe ist.

Etwas ähnlich zur freundschaftlichen Liebe betrachtet die pragmatische Liebe die Vernunft als Quelle der Bindung. Zueinander passen, gemeinsam zufriedener sein als alleine, eine Beziehung nach Absprache auf der Basis von Wechselseitigkeit sind  die Grundprämissen dieser Liebesform.

Schließlich fokussiert die altruistische Liebe die Aufopferung für den anderen, dem Partner helfen und für ihn oder sie da zu sein, den Partner niemals im Stich lassen und  alles zu tun, um ihm oder ihr beizustehen.

Diese Stile sind kein alles oder nicht. Sie definieren nicht 6 Liebestypen, sondern sie können in ihren Ausprägungen frei variieren und sich gegenseitig kombinieren, so dass eine unendliche Anzahl an  individuellen Liebesstilen möglich wird.

Natürlich sind auch gänzlich andere Parameter möglich, um einen individuellen Liebesstil zu definieren, wie die Entfernung der Liebenden (Gemeinsam Leben, Wochenendbeziehung, Fernbeziehung), die Vereinbarungen bezüglich sexueller Treue (Monogam, gemeinsame sexuelle Kontakte zu anderen Personen, offene Beziehung), die formal-institutionelle Einbettung (Eheschließung/registrierte Lebensgemeinschaft, keine institutionelle Festlegung), die Handhabung der materiellen Ressourcen (Gütergemeinschaft, Gütertrennung mit gemeinsamen Ausgaben und ggf. finanzieller Unterstützung, völlige Trennung der Finanzen).  Unzähliges Weiteres könnte genannt werden…

Verstehen wir, dass das es die eine Liebe gar nicht gibt, sondern verschiedene Ausformungen möglich sind, gewinnen wir an innerer Freiheit und Flexibilität. Denn nicht nur unterscheiden sich die Liebesstile zwischen den Menschen, sondern wir können unsere eigenen Liebesstile hinterfragen und verändern, wenn wir feststellen, dass sie uns bisher nicht zum Glück führten.

So entstehen plötzlich unzählige Möglichkeiten, die vorher noch unmöglich schienen:

Der beste Freund mag zum Partner werden. Eine Beziehung kann auch über Kontinentgrenzen hinaus geführt werden. Wir mögen mit Dritten gemeinsam Sexualität erleben oder auch lieber ganz auf Sexualität verzichten. Pragmatische Gründe können für eine Beziehung sprechen und dies heißt nicht, dass sie unglücklich wird. Eifersucht mag uns durchaus manchmal auch befriedigen, aber wir können von ihr Abstand nehmen, wenn sie nur zu Leid und nicht zum Glück führt. Die Liebe kann bestehen bleiben, selbst wenn die körperliche Leidenschaft sinkt. Und nicht immer muss alles bierernst genommen werden, sondern manchmal ist alles etwas wie ein Spiel, ein schönes Spiel, wenn wir es so gestalten.

Für die Partnersuche gilt der Rat:

Verlangen wir nicht von uns selber und anderen, dass alles genau nach einem vorgezeichneten Bauplan laufen muss.  Erweitern wir unsere Grenzen, indem wir Möglichkeiten denken, die wir uns im Alltag oft verbieten, nicht weil sie unmöglich sind, sondern nur auf den ersten Blick so scheinen. Verlangen wir nicht, dass alles sofort beim ersten Date perfekt, leidenschaftlich und wunderschön ist, sondern erkennen wir, dass wir selbst wie der andere uns verändern und aufeinander einstellen können, ohne dabei auf Glück verzichten zu müssen.

Gehen wir das Ganze ebenso positiv wie vernünftig an, ebenso pragmatisch wie hoffnungsfroh, mehr als eine Entdeckungsreise denn als die ewige Wiederholung des bereits zuvor exakt Festgelegten. Dann kommen wir auch zum Erfolg und zu unserem Glück.

Dies bedeutet nicht, dass wir uns auf alles einlassen müssten. Es gibt auch stabile persönliche Grundeinstellungen und Voraussetzungen, die wir nicht bei einer Partnersuche hinterfragen oder verändern wollen. Ausmaß und Art dieser Grundeinstellungen unterscheiden sich und entsprechend ist nicht jeder Mensch für jeden als Partner oder Partnerin geeignet.

Dies ist auch der Sinn und Zweck des Online-Dating bei Gleichklang, wo wir unseren Mitgliedern solche Menschen als mögliche Partner vorstellen, die von den Grundparametern gut zu ihren eigenen Wünschen und Vorstellungen passen. Aber 100% Übereinstimmung wird es nie geben und wenn, wäre sie langweilig.

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